Welche Fragen wollen wir gestellt haben?

Kulturlabor des Kulturamts Freiburg – März 2022 bis Juli 2023

Gemeinsam möchten wir diskutieren, experimentieren und neue Wege für eine nachhaltige Förderung von Kunst und Kultur in Freiburg finden. Dabei beleuchten wir bestehende, hinterfragen aktuelle und stellen zukünftig relevante Fragen. Partizipativ, inklusiv, transdisziplinär und lösungsorientiert. Bleib auch Du auf dem Laufenden und bring Dich und Deine Fragen mit ein!

 

In welcher Zeit leben wir?

Sich stetig weiterentwickelnde äußere Umstände wie Digitalisierung, demographischer Wandel, neue Lebensmodelle und wandelnde Wertehaltungen halten unser gesellschaftliches und kulturelles Leben in Veränderung und fordern nach einer Reaktion auf ebendiese Transformationen. Sie zwingen uns, zu fragen und zu hinterfragen und münden in einen aktiven Gestaltungsauftrag für die Kulturpolitik:

Insbesondere auf kommunaler Ebene bekennt sich die öffentliche Hand dazu, Kunst und Kultur zu fördern, ihre Vielfalt und Qualität zu sichern und sie öffentlich zugänglich zu machen. Aufgabe der Kulturverwaltung ist es dementsprechend, gesellschaftliche wie politische Neuausrichtungen aufzunehmen und Antworten auf diese zu finden. Hierbei gilt es, Kunst- und Kulturförderung qualitativ tragfähig und zukunftsgewandt für kommende Aufgaben aufzustellen.

Welche Konsequenzen folgen daraus für die Kultur?

Mit dem Kulturlabor geht das Kulturamt einen Prozess für eine zukunftsfähige Entwicklung der Kunst- und Kulturförderung in Freiburg an, mit dem Ziel, eine nachhaltige Kulturförderung für Freiburg zu verankern. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf der freien Szene, dem Amateurbereich sowie Kultureinrichtungen aus allen Szenen und Sparten.

Aus der gegebenen Grund- und Ausgangslage ergibt sich die klare Erkenntnis, dass es für diesen Prozess einer Vorgehensweise bedarf, die partizipativ, integrativ und lösungsorientiert ist und sich an die kulturelle Praxis anlehnt.

Hierfür verwenden wir als methodische Grundlage das „Reallabor” an, das dadurch erstmalig in diesem Fachgebiet angewendet und dafür adaptiert wird. Verschiedene Akteur*innen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur, Politik und Zivilgesellschaft sollen zusammen transdisziplinär verlässliche Lösungen erarbeiten und auf Umsetzbarkeit überprüfen. Wissenschaftlich begleitet und mitgesteuert wird die Methode durch das Institut für Technologiefolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT in Karlsruhe.

 

Wie werden wir das angehen?

Von Ende März 2022 bis Juli 2023 soll das Kulturlabor Freiburg durchgeführt werden. Den Teilnehmendenkreis bilden Künstler*innen, Kulturschaffende und Kulturengagierte aus verschiedenen Sparten und Disziplinen. Dabei sollen sowohl der künstlerische Nachwuchs, als auch die Kulturverwaltung und weitere Fachämter eingebunden sein, ebenso wie auch Freiburger Unternehmen und unabhängige Expert*innen bei entsprechenden Querschnittsthemen. Das Kulturlabor spielt sich auf drei Handlungsfeldern und in verschiedenen Formaten ab, die sich gegenseitig beleben: Diskursraum, Experimente und Kulturkodex.

Wer kann und soll sich beteiligen?

Komplexe Fragen und Aufgaben in der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft bedürfen eines bereichsübergreifenden Erfahrungsaustausches, wie es in der Reallabor-Methode angelegt ist. Der Prozess soll deshalb auch neue Allianzen zwischen Kultursektor, Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft entstehen lassen. Unterschiedliche Expertisen und Best Practice aus Wirtschaft und Gesellschaft können gewinnbringend in den Diskurs eingebracht werden – etwa aus Betriebsökologie, nachhaltiger Unternehmungsführung, Kreislaufwirtschaft oder sozialer Teilhabe. Zu den Formaten sind die Vertreter*innen der Kulturszenen, aus der Verwaltung und der Politik und ebenso Partner*innen aus Wirtschaft und Gesellschaft willkommen.

Was möchten wir erreichen?

Die im Kulturlabor erzielten Ergebnisse sollen im Rahmen eines Kulturkodex in neue zukunftsfähige Förderinstrumente und -maßnahmen münden. Hierdurch soll die vielseitige Kulturszene aus Künstler*innen, Kulturhäusern und Initiativen weiterhin zielgerichtet unterstützt werden.

Eine nachhaltige Handhabung in der Kulturarbeit soll so verankert und verbindliche Grundsätze zwischen Geförderten und Förderer*innen festgehalten werden. Zudem soll der Diskurs über Nachhaltigkeit mit einer gesamtgesellschaftlichen Relevanz weiter angestoßen werden. Kunst und Kultur sind als sogenannte vierte Säule der Nachhaltigkeit und als ein gestaltender Teil des gesellschaftlichen Lebens elementar für diesen Transformationsprozess. Je nach Erfolg des Projekts und abhängig von weiteren Bedarfen könnte ein Kulturlabor fortführend etabliert und ausgebaut werden.

„Wir verfolgen eine zukunftsfähige nachhaltige Entwicklung im Sinne der Künste.”

– Kulturamt Freiburg

Diskursraum

Im Diskursraum sollen kulturpolitisch relevante Themen in verschiedenen Austauschforen und Veranstaltungen behandelt werden. Dabei können die Formate je nach Sachverhalt variieren – bspw. als Vorträge, Besichtigungen, Workshops, Denkwerkstätten, Blogs oder andere interaktive Methoden.

Die Foren sind in der Regel zweistufig angelegt: Impuls und Diskussion zum Thema; Erörterung über Handhabung und Umsetzung in die künstlerische und kulturelle Praxis sowie Behandlung über mögliche Aufgaben und Funktionen für die kommunale Kunst- und Kulturförderung.

Die Teilnehmenden können sich über die angebotenen Foren hinaus eigenständig organisieren, weiter austauschen, Forenthemen weiter vertiefen und die Ergebnisse wiederum in das Kulturlabor einbringen.

Experimente

Unter Experiment ist das Ausprobieren in der Planung und Durchführung von neuen Formaten, veränderten Abläufen und Präsentationsformen, anderen Schwerpunkten in der Kreation, Distribution und Präsentation ihrer Arbeit bzw. ihres Kulturbetriebs zu verstehen. Kulturschaffende und das Kulturamt können Experimenten in ihrer künstlerischen oder kulturellen Praxis durchführen und sich darüber austauschen, wobei die Gesamtstrategie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit fokussiert und die im Diskursraum gesetzten Themen die Richtung vorgeben. Die Konzeptions- und Austauschforen zu den Experimenten werden voraussichtlich quartalsweise stattfinden, um neue Teilnehmende mitzunehmen und um eine Austauschplattform zwischen bereits Aktiven und ebenso mit neuen Interessierten anzubieten. Es besteht anteilig die Möglichkeit auf subsidiäre Förderung von Experimenten, um auch solche mit einem erstmaligen Mehraufwand zu ermöglichen. Entsprechende Anträge können beim Kulturamt eingereicht werden. Die Ergebnisse der Experimente sollen wiederum in den Diskursraum und in den Kulturkodex einfließen.

Kulturkodex

Die Ergebnisse der Handlungsfelder Diskursraum und Experimente werden in einem Kulturkodex für eine nachhaltige Kunst- und Kulturförderung festgehalten und Grundsätze und Leitlinien wie auch Förderansätze und Förderinstrumente umfassen. Die konkrete Umsetzung wird in Folge durch das Kulturamt erarbeitet. Der neue Kulturkodex soll den verbindlichen Rahmen für die Förderer*innen und die Geförderten, sprich für die Kommunalpolitik, die Verwaltung und die Kulturschaffenden in Freiburg bilden – mit dem Ziel einer nachhaltigen Handhabung und Praxis der kommunalen Kunst- und Kulturförderung.

Willst Du Teil des Experiments sein? Möchtest Du mitdiskutieren? Würdest Du gerne Deine eigenen Fragen stellen?

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Auch auf der Seite des Kulturamts erfährst Du alles zum aktuellen Stand des Labors und welche Termine, Workshops oder Vorträge als nächstes anstehen.

Was bisher geschah…

Kultur_Los! wird Kulturlabor. Aber was war oder ist eigentlich Kultur_Los!? Klick Dich hier durch die Kampagne und das Festival aus dem Jahr 2021.

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